Pharmakotherapie
Eine medikamentöse Schmerztherapie lässt sich in vielen Fällen trotz der enormen Fortschritte bei den operativen, physiotherapeutischen oder alternativen Behandlungstechniken nicht vermeiden. Dabei handelt es sich häufig nur um einen gezielten mittelfristigen Einsatz von Analgetika mit dem Ziel, den Patienten die Durchführung spezieller, stabilisierender Trainingsprogramme überhaupt erst zu ermöglichen.
Bei fortgeschrittenen Degenerationen am Skelettsystem, Schmerzen durch Verletzungen am Nervensystem oder bestimmten Kopfschmerzformen und deren Prophylaxe kann es auch zu Dauereinstellungen auf Medikamente kommen, deren schmerzlindernde pharmakologische Wirkungen und Nebenwirkungen sehr unterschiedlich ausfallen. Das Angebot an zur Verfügung stehenden Präparaten hat Möglichkeiten, aber auch Risiken eröffnet, welche tatsächlich in ihrer Gesamtheit nur noch von Fachärzten überblickt werden, die mit der Schmerztherapie routinemäßig vertraut sind. Fortschritte hat es dabei nicht nur in der Entwicklung neuer Wirkstoffe gegeben, sondern auch in deren Applikationsweise oder in ihrer Kombinationsfähigkeit mit wirkungsergänzenden oder nebenwirkungslindernden Präparaten. Hierzu zählen nicht nur immer besser verträgliche und potentere Opiate, sondern auch moderne entzündungshemmende Medikamente (Stichwort: Cox-II-Hemmer) oder Migränemittel. Die Möglichkeit, Analgetika über transdermale Systeme (Pflaster) oder als Nasenspray einzunehmen ist ein weiterer wichtiger Fortschritt in der medikamentösen Schmerztherapie. In jedem Fall ist gerade zu Beginn einer medikamentösen Therapie ein sehr enger Arzt-Patienten-Kontakt notwendig um bei mangelhafter Wirkung oder nicht akzeptabler Nebenwirkung sofort gegensteuern zu können. Gegenseitige Verlässlichkeit und Vertrauen sind hierbei selbstverständlich unabdingbar.